Wir spielen jetzt ein neues Spiel,
das macht mir sehr viel Spass.
Ich habs von einer Tante,
die hats von einem Onkel,
der Onkel ist im Innenministerium etwas,
ein geheimer irgendwie-
jedenfalls ein hohes Vieh.
Zuerst wird ausgezählt wie Ich und Du, Müllers Kuh-
Doch bei unsrem Auszählreim kommt noch etwas dazu:
Eins zwei drei, du bist frei,
aber du bist noch dabei.
Wer bist du? Polizist?
Nein, du bist ein Terrorist.
Bist du kein Terrorist,
musst du sagen wer du bist.
Doch du weißt nicht, wer du bist,
also bist du Terrorist.
Terroristen muss man jagen,
ganz egal ob sie es sind,
denn Gerechtigkeit ist blind.
Terroristen muss man schlagen,
weil die Volkswut raucht,
so wie mans braucht.
Bist du nur Pazifist
oder nur Humanist,
bist du auch ein Terrorist,
und warum? Weil das so ist.
Bist du Christ, Humorist
Oder gar Kabarettist
Oder Lederfetischist,
bist du auch ein Terrorist.
Terroristen muss man fragen,
Das ist gar kein Risiko,
sie sind Schuldig sowieso.
Und das Krisenstab muss tagen.
Da sind alle dann dabei
Für die Partei.
Du musst sagen, wer du bist.
Kontorist? Maschinist?
Ich bin Springer-Journalist,
also bist du Terrorist.
Bist du Großkapitalist
oder gar ein Faschist,
kannst du sagen, dass du’s bist,
dann bist du kein Terrorist.
Ist das nicht ein schönes Spiel?
Jeder kann es spielen,
Erwachsene und Kinder,
selbst die größten Rinder.
Man kann das Spiel zu zweit spielen
Oder auch zu vielen.
Auch in großen Ländern
Muss man’s nicht verändern.
Und wenn das Spiel vorbei ist, gibt’s als Lohn
Das gleiche Spiel in einer Variation:
Eins zwei drei, du bist frei,
Terroristen sind vorbei,
aber du bist noch im Land,
drum bist du Sympathisant.
Bist du Jazzmusikant,
beim Gewerkschaftsverband,
das ist viel zu Penetrant,
dann bist du Sympathisant.
Sympathisanten sind noch schlimmer.
Am schlimmsten sind die Professoren
Und aus Südafrika die Mohren.
Die Rechtsanwälte sinds ja immer,
denn wer nicht schuldig ist, kommt nicht,
vor ein Gericht.
Bist du Waffenfabrikant
oder Börsenspekulant
oder Kirchenministrant,
bist du kein Sympathisant.
Doch wenn du keiner bist,
dann bist du ein Terrorist.
Sei doch einer von den zwei,
sonst ist das Spiel zu schnell vorbei.
das macht mir sehr viel Spass.
Ich habs von einer Tante,
die hats von einem Onkel,
der Onkel ist im Innenministerium etwas,
ein geheimer irgendwie-
jedenfalls ein hohes Vieh.
Zuerst wird ausgezählt wie Ich und Du, Müllers Kuh-
Doch bei unsrem Auszählreim kommt noch etwas dazu:
Eins zwei drei, du bist frei,
aber du bist noch dabei.
Wer bist du? Polizist?
Nein, du bist ein Terrorist.
Bist du kein Terrorist,
musst du sagen wer du bist.
Doch du weißt nicht, wer du bist,
also bist du Terrorist.
Terroristen muss man jagen,
ganz egal ob sie es sind,
denn Gerechtigkeit ist blind.
Terroristen muss man schlagen,
weil die Volkswut raucht,
so wie mans braucht.
Bist du nur Pazifist
oder nur Humanist,
bist du auch ein Terrorist,
und warum? Weil das so ist.
Bist du Christ, Humorist
Oder gar Kabarettist
Oder Lederfetischist,
bist du auch ein Terrorist.
Terroristen muss man fragen,
Das ist gar kein Risiko,
sie sind Schuldig sowieso.
Und das Krisenstab muss tagen.
Da sind alle dann dabei
Für die Partei.
Du musst sagen, wer du bist.
Kontorist? Maschinist?
Ich bin Springer-Journalist,
also bist du Terrorist.
Bist du Großkapitalist
oder gar ein Faschist,
kannst du sagen, dass du’s bist,
dann bist du kein Terrorist.
Ist das nicht ein schönes Spiel?
Jeder kann es spielen,
Erwachsene und Kinder,
selbst die größten Rinder.
Man kann das Spiel zu zweit spielen
Oder auch zu vielen.
Auch in großen Ländern
Muss man’s nicht verändern.
Und wenn das Spiel vorbei ist, gibt’s als Lohn
Das gleiche Spiel in einer Variation:
Eins zwei drei, du bist frei,
Terroristen sind vorbei,
aber du bist noch im Land,
drum bist du Sympathisant.
Bist du Jazzmusikant,
beim Gewerkschaftsverband,
das ist viel zu Penetrant,
dann bist du Sympathisant.
Sympathisanten sind noch schlimmer.
Am schlimmsten sind die Professoren
Und aus Südafrika die Mohren.
Die Rechtsanwälte sinds ja immer,
denn wer nicht schuldig ist, kommt nicht,
vor ein Gericht.
Bist du Waffenfabrikant
oder Börsenspekulant
oder Kirchenministrant,
bist du kein Sympathisant.
Doch wenn du keiner bist,
dann bist du ein Terrorist.
Sei doch einer von den zwei,
sonst ist das Spiel zu schnell vorbei.
Contributed by Bernart Bartleby - 2018/6/22 - 10:11
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Parole e musica di Georg Kreisler (1922-2011), scrittore satirico e di cabaret e compositore viennese.
Nell’album intitolato “Mit dem Rücken gegen die Wand”, con Barbara Peters
Testo trovato su georgkreisler.info
Una canzone che fa il paio con Wir sind alle Terroristen. Qui siamo però nel periodo più cruento del terrorismo e della strategia della tensione, gli anni immediatamente successivi il sequestro da parte della Rote Armee Fraktion di Hanns-Martin Schleyer, un ex ufficiale delle SS che nel dopoguerra era diventato addirittura il capo della Confindustria tedesca. Quando Andreas Baader, Gudrun Ensslin e Jan-Carl Raspe, terroristi della RAF detenuti a Stammheim, vennero “suicidati” in carcere il 18 ottobre 1977, Hanns-Martin Schleyer venne ucciso per rappresaglia.
La classe dirigente di allora, in buona parte uscita in Germania come in Italia dalle fila degli ex nazifascisti – penso a gente come Schleyer ma anche come il nostro Licio Gelli - organizzò le stragi, i golpe, la reazione anticomunista e la strategia della tensione e, infine, usò la lotta armata di sinistra – della RAF in Germania, così come delle BR in Italia – come pretesto per schiacciare definitivamente nel sangue e nel silenzio la protesta e il dissenso dilaganti. Rudi Dutschke, leader in Germania del movimento studentesco (che pagò con la vita il suo impegno, e moriva proprio nell’anno di uscita di questo disco di Kreisler per i postumi dell’attentato di cui era stato vittima nel 1968), ebbe a scrivere in proposito: “Gli effetti negativi prodotti da quelle merde della RAF sono evidenti ovunque ci si giri. Le azioni della RAF vanno di pari passo con quelle della CDU/CSU e del governo in generale… Sembrano davvero inseparabili costoro, e stanno cercando tutti insieme di ostacolare la lotta politica di classe!”