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DER BETTLER VON LUOSSA | UM DEN BETTLER VON LUOSSA |
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Um den Bettler von Luossa saß das ganze Dorf im Ring | Um den Bettler von Luossa saß das Volk in einem Ring, |
und am Lagerfeuer hörte seinen Sang | und am Lagerfeuer lauschten sie dem Sang. |
über Tippler, über Bettler, über manches Wunderding | Und um Bettler und die Streuner und um wunderliche Ding', |
und seine Sehnsucht eine ganze Mondnacht lang: | sowie sein Sehnen sang er ganze Nächte lang: |
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»Irgendetwas hinter Bergen, jenseits Blumen und Gesängen, | "Es gibt mehr hinter den Bergen, und den Blumen und den Liedern, |
irgendetwas hinter Sternen und dem heißen Herzen mein – | es gibt mehr hinter den Sternen, und dem warmen Herzen mein. |
hört ihr? – etwas raunt und flüstert, will mich locken und bedrängen: | Hört nur - jemand geht und flüstert, geht und lockend für mich betet: |
"Komm zu uns, denn diese Erde kann dein Reich nicht länger sein." | Komm zu uns, denn diese Erde sie ist nicht dein wahres Reich! |
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Oftmals lauschte ich ganz still dem leisen Wogenschlag am Strand, | Oft ich lauschte stillen Wellen, wie sie schlugen an den Strand, |
und es rauschte still das wilde Meer im Traum, | von der wilden Meere Stille hab geträumt. |
und die Brandung warf mich sanft in jenes formenlose Land, | Und im Geiste flink ich eilte zu dem ungeformten Land, |
wo die Liebsten, die wir kannten, haben Raum. | wo das Liebste, das wir kannten, wird versäumt. |
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Für ein ewig wildes Sehnen haben Mütter uns geboren, | Für ein wild' und ewig' Sehnen kamen wir aus Mutters Leibe, |
aus den Wehen der Geburt stieg unser erster Jammerlaut, | aus den Ängsten und den Qualen unser erster Jammerlaut. |
und zu Gaukelspiel und Taumel hat die Erde uns erkoren, | Sprangen wir auf Berg und Wiesen, um zu tollen und zu spielen, |
als wir spielten Elch und Löwe, Bettler, Schmetterling und Gott. | und wir spielten Elch und Löwe, Bettler, Schmetterling und Gott. |
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Saß ich still an ihrer Seite, deren Herz gleichsam war meins, | Saß ich still an ihrer Seite, ihr und mein Herz waren eins, |
schaffte sie Behagen unsrem Nest im Nu, | hegte sie mit weichen Händen unser Haus, |
doch mein Herz rief unter Qualen: "Was du hast, ist doch nicht deins", | hörte ich mein Herz laut rufen, das du hast, es ist nicht deins, |
und ein Dämon führte mich zu Trost und Ruh. | und ein Wesen führte fort mich, gab mir Ruh. |
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Was ich liebe, ist verborgen in der tiefen dunklen Ferne, | Was ich liebe liegt weit jenseits und versteckt in dunkler Ferne, |
und mein rechter Weg ist hoch und wunderbar. | und mein rechter Weg ist hoch und wunderbar. |
Und im Lärm und Trubel lockt es mich zu beten zu dem Herren: | Und man lockt mich, im Alarme, um zu beten zu dem Herrn: |
"Nimm die Erde fort, daß etwas kommt, was vordem niemals war!" | 'Nehmt sie fort mir, meine Habe, ich will das, was niemand hat!' |
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Folg mir, Bruder, hinter Berge zu den stillen kühlen Fluten, | Folg' mir, Bruder, zu den Bergen, zu den stillen, kühlen Flüssen, |
wo die Meere träge schlafen in dem Bett aus Bergen weit. | wo die Meere schwinden langsam in dem bergumrankten Bett. |
Hinter Berg und Himmel heim zu meiner Mutter will ich sputen, | Irgendwo jenseits des Himmels ist mein Heim, ist meine Mutter, |
die mit goldumglänztem Nebelschleier schmückt ihr Rosenkleid. | in mit Gold besprühten Schleiern, und von Rosen ganz bedeckt. |
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Kühlt, ihr Wogen, unsre Wangen, die im Fieberfeuer glühen, | Mag das salzig schwarze Wasser kühlen fieberwarme Kinder, |
spült uns Meilen fort vom Leben, eh der Morgen schimmert fahl! | mögen sternweit wir vom Leben sein, bevor der Morgen graut! |
Ich war nicht von dieser Welt, und endlos waren meine Mühen, | Nicht von dieser Erde bin ich und unendliche Beschwernis |
meine Unruh, meine Zweifel, meine heiße Liebesqual. | ich durchlitt durch meine Untreu, meiner heißen Liebe Kraft. |
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Sieh am Muschelstrand das Tor, um das sich Rosenranken schlingen, | An dem perlbestreuten Meerstrand steht ein Tor mit Rosenschlingen, |
dort wo Wracks am Grunde modern und die Müden finden Rast. | wo in Ruhe alte Wracks und müde Männer finden Schlaf. |
Echos nie gehörter Lieder wie die Fiedeln silbern klingen, | Nie gehörte hohe Sänge wie der Geigen Echo klingen, |
wo des Glückes Kinder wohnen in dem Dom aus Sonnenglast.« | da wo ewig Junge wohnen in der Seligkeiten Saal." |