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Krieg kennt keine Sieger

Saltatio Mortis
Lingua: Tedesco


Saltatio Mortis

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(Saltatio Mortis)
Europa
(Saltatio Mortis)


[2013]
Texte von Timo Gleichmann ("Lasterbalk")
Musik von Timo Gleichmann und Joerg "Alea" Roth
Album: Das Schwarze Einmaleins
Album


Keiner! Ganz egal ob kalt oder warm, wirtschaftlich oder sozial, Krieg kennt keine Sieger. Als ich vor diesen Song-Text schrieb, da war der Krieg, der schmutzige Krieg, der mit Waffen, Bomben, Tod und Verwüstung noch schön weit weg. Gestorben wurde in Ländern, welche die meisten wohl erst mal auf der Weltkarte suchen mussten, leichtgemachte Verdrängung inklusive. Damals dachte ich noch über das zynische Spiel unserer Mächtigen nach, die klug genug schienen, das Sterben in den Ländern zu belassen, die sowieso keine internationale Lobby haben und dabei das eigene Spielfeld schön unangetastet ließen. Damals dachte ich noch wie zynisch und wie schlau es doch ist, das eigene Europa und Amerika so schön pseudofriedlich zu halten und die vier schwarzen Reiter in die Wüste zu schicken, egal ob die Wüsten nun zum Irak oder zu Afghanistan gehörten. Zynisch und schlau …

Bei dem Adjektiv “schlau” bin ich mir aktuell nicht mehr sicher. Als Jugendlicher hatte ich das Glücke mehrfach hinter den eisernen Vorhang zu reisen. Dort brodelte eine neue Kraft, die Perestroika. Ein Politiker namens Gorbatschow hatte plötzlich genug vom kalten Krieg und bereitete eine Öffnung des Ostblocks vor. Ich war Teil von einem UNESCO-Programm, dass die Jugendlichen, die Zukunft der damaligen Welt, zusammenbringen sollte. Kurze Zeit später rief der US Präsident Reagan damals in Berlin die berühmten Worte: “Mr. Gorbatschow, tear down this wall!” – und er riss sie tatsächlich ein. Wir wurden wiedervereinigt und der kalte Krieg wich einem warmen Frühling. Damals schien alles möglich und neben den Hormonen erwachte in mir auch mein Interesse an der Politik. Welch Glück ich doch hatte in eine Zeit geboren zu werden, in der auch die Mächtigen offenbar endlich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hatten! Welch ein Narr ich doch war …

Runde 25 Jahre später lese ich fassungslos Zeitungen, mittlerweile online und noch aktueller, und ich kann nicht glauben was ich da lesen muss. Da reist ein Präsident der EU Kommission in die Ukraine und fordert lautstark eine Entscheidung des Landes für oder gegen den “Westen”, für die EU und gegen Russland. Da wird ein Putsch mit faschistischer Beteiligung zur Pro-Europäischen Revolution umgedeutet und dann erklärt mir unsere Bundeskanzlerin zu allem Überfluss und in völliger Verdrehung der Tatsachen auch noch, dass für sie der NATO Beistandsartikel erfüllt sei. Soviel Kopfschütteln geben meine Halswirbel gar nicht her …

Sind wir doch mal ehrlich und schauen uns die Politik der letzten 25 Jahre im Zeitraffer an. Nachdem die Mauer gefallen war, nachdem sich die Sowjetunion auflöste und nachdem eine historische Chance auf Weltfrieden bestand, haben die “Westmächte” nicht lange gebraucht dieses Geschenk der Geschichte in einen Sieg umzudeuten, in einen Sieg des Kapitalismus, der Demokratie, der westlichen Werte! Halleluja! Während die Einen ihre zunehmende Bedeutungslosigkeit in Wodka ertränkten, besoffen sich die Anderen am euphorisierenden Gefühl gewonnen zu haben, die Arroganz der Sieger inklusive. Anstatt sich nun mit Russland um ein stabiles und geeintes Europa zu bemühen, blieb man im Blockdenken verhaftet. Man versprach blumig die NATO zwar zu behalten, aber eben die Grenzen von einst zu respektieren, man versprach auf eine NATO Osterweiterung zu verzichten. Mit dem Ergebnis, dass heute Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien der NATO angehören. Der Westen hat schlicht und einfach gelogen! Doch damit nicht genug. Während man nun den Splitter im Auge des Bruders argwöhnisch betrachtet und mit Sanktionen und Drohungen reagiert, übersieht man geflissentlich den Balken im eigenen Auge. Und wenn schon ich anfange die Bibel zu zitieren …

Und jetzt? Jetzt folgt ein Buchtipp. Christopher Clark: “Die Schlafwandler: Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog” DVA 2013

Was sind schon 100 Jahre und Millionen Tote unter Freunden? Das ist doch Geschichte, das kann uns doch heute nicht mehr passieren. Die Politiker wissen doch was sie tun. Keiner will einen Krieg! Aha. Ist das so?
Natürlich sind heute einige Dinge anders als vor genau 100 Jahren! Natürlich ist die Welt eine andere, aber einige Dinge sind sich eben auch sehr ähnlich. Damals zog ein fatales System von Bündnissen, von geopolitischem Kalkül und von Misstrauen eine Nation nach der anderen in den Krieg. Auch damals gab es genug Menschen, die das nicht wollten, die bis zum Schluss daran glaubten, dass niemand wahnsinnig genug ist tatsächlich ein Streichholz an die Lunte zu halten. Auch damals als bereits Truppen mobil gemacht wurden und an den Grenzen der Nachbarländer aufmarschierten dachten noch Teile der Politiker, dass man um einen Krieg herumkommen würde. Doch dann ging alles sehr schnell. Das Ergebnis kann man heute auf den Soldatenfriedhöfen in Flandern, Ypern oder Verdun bewundern.

Nie wieder Krieg. So lautet das Motto der Friedensaktivisten, die schnell und gerne als naiv und weltfremd verspottet werden. Ohne Krieg hätte man die Nazis ja auch nie besiegt und Heiner Geißler sagte vor rund 30 Jahren Bundestag den gleichermaßen falschen wie fatalen Satz:
“Der Pazifismus hat Auschwitz erst möglich gemacht”.

Ich möchte an dieser Stelle gerne Eugen Drewermann aus der Frankfurter Rundschau von 2001 zu diesem Thema zitieren:
“Fragen wir, um Hitler zu widerlegen, nur einmal so: “Was wäre passiert, wenn man 1918, am Ende des Ersten Weltkrieges, gesagt hätte: “Nach dem Zersprengen, Zerfetzen, Zerstechen, Zerschießen und Vergasen von mehr als 10 Millionen Menschen kann es diesseits und jenseits der Front keine Sieger mehr geben. Wir alle haben unsere Menschlichkeit in den Schützengräben und unter dem Stahlhelm verloren, als wir glaubten, in den Fabriken des Todes Menschlichkeit, Freiheit und Kultur verteidigen und durchsetzen zu können. Wir alle sind im Krieg zu Verbrechern geworden.“Hätte man so gesprochen, – der Mann aus Braunau wäre nie etwas anderes geworden als Postkartenmaler in Wien. Der Pazifismus hätte Hitler verhindert; einzig der Pazifismus. So aber wollten die einen gesiegt und die anderen nicht verloren haben. So begann der Weg in das blutigste Jahrhundert, das die Menschheit je gesehen hat. (…)”

Letztlich ist es dieses Zitat, dieser Gedanken, der dem Lied “Krieg kennt keine Sieger” zugrunde liegt und so bitter es mich gerade stimmt, es ist an der Zeit! Es ist an der Zeit aufzuwachen und JETZT laut und deutlich zu schreien und zu schreiben, wider das Vergessen, wider die unlogische Kriegslogik, wider die scheinbare Alternativlosigkeit! Vertraut nicht den Politikern und hinterfragt die Presse. Es kann nicht sein, dass ein Haufen Stümper so leichtfertig das fragile Pflänzchen des Friedens zertreten dürfen, denn das heißt eben Krieg und keine Sieger …

Lasterbalk, euer
Von der Band-Webseite



Besetzung:
Alea der Bescheidene: Gesang, Dudelsack, Schalmei, Akustikgitarre, Bouzouki;
Bruder Frank: Bass, Chapman Stick, Electric Upright;
Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein: Drehleier, Dudelsack, Schalmei, Nyckelharpa;
Lasterbalk der Lästerliche: Schlagzeug, Davul;
Jean Méchant, genannt der Tambour: Percussion, E-Gitarre, Bouzouki, Klavier, Gesang;
El Silbador: Dudelsack, Schalmei, Uilleann Pipes, Tin Whistle, Scottish Smallpipe, Great Highland Bagpipe;
Till Promill: E-Gitarre, Akustikgitarre, Bouzouki, Gesang;
Luzi das L: Dudelsack, Schalmei, Tin Whistle.
Hinter einem schwarzen Schleier
Weinen Augen unerkannt
Weinen um verbrannte Erde
Um ein vaterloses Land
Weinen um den toten Bruder
Der in Gottes Namen fiel
Weinen Tränen ohne Hoffnung
Nur der Tod treibt sein Spiel
Treibt sein Spiel

Krieg kennt keine Sieger
Aus dem Vater und dem Sohn
Werden Gotteskrieger
Krieg kennt keine Sieger
Er verschlingt und gibt nichts
Wieder, nur tote Krieger

Hinter Tempelmauern
Hetzt ein Priester voller Wut
Und das Gift in seinen Worten
Wandelt sich im Krieg zu Blut
Söhne werden zu Soldaten
Beten gläubig für den Sieg
Sterben jung, ohne zu leben
Nur der Tod gewinnt im Krieg

Krieg kennt keine Sieger
Aus dem Vater und dem Sohn
Werden Gotteskrieger
Krieg kennt keine Sieger
Er verschlingt und gibt nichts
Wieder, nur tote Krieger

Für wen bist du gestorben?
Für was hast du gebrannt?
Dein Blut verrinnt im Wüstensand
Wer hat dich betrogen?
Wem bist du nachgerannt?
Hast du die Lüge nicht erkannt?
Was hast du gewonnen?
Für wen hast du gekämpft?
Du warst ein großer Krieger
Und doch singt man dir keine Lieder
Du warst ein großer Krieger, doch der

Krieg kennt keine Sieger
Aus dem Vater und dem Sohn
Werden Gotteskrieger
Krieg kennt keine Sieger
Er verschlingt und gibt nichts
Wieder, nur tote Krieger
Und keine Sieger

inviata da giorgio - 9/7/2022 - 09:16




Lingua: Italiano

Traduzione italiana / Italian translation / Traduction italienne / Italiankielinen käännös:
Riccardo Venturi, 9-7-2022 11:53
La guerra non conosce vincitori

Dietro un velo nero
Piangono occhi indistinti,
Piangono per la terra incenerita,
Per una nazione priva di padri,
Piangono per il fratello morto
Caduto in nome di Dio.
Piangono lacrime disperate.
Solo la morte continua il suo gioco
Continua il suo gioco.

La guerra non conosce vincitori,
Dal padre e dal figlio si fanno
Santi guerrieri di Dio.
La guerra non conosce vincitori
Toglie e niente rende,
Solo soldati morti.

Dietro le mura di un tempio
Un prete aizza, pieno di furore
Ed il veleno nelle sue parole
Si muta in guerra sanguinosa.
Figli diventano soldati,
Pregan devoti per la vittoria,
Crepano giovani e non vivono,
Solo la morte vince in guerra.

La guerra non conosce vincitori,
Dal padre e dal figlio si fanno
Santi guerrieri di Dio.
La guerra non conosce vincitori
Toglie e niente rende,
Solo soldati morti.

Per chi sei morto?
Per che cosa hai devastato?
Il tuo sangue scorre via
Nella sabbia di un deserto.
Chi ti ha ingannato?
A chi sei corso dietro?
Non ti sei accorto della menzogna?
Che cosa hai vinto?
Per chi hai combattuto?
Eri un grande guerriero,
Eppure nessuno ti canta canzoni.
Eppure eri un grande guerriero.

La guerra non conosce vincitori,
Dal padre e dal figlio si fanno
Santi guerrieri di Dio.
La guerra non conosce vincitori
Toglie e niente rende,
Solo soldati morti
E nessun vincitore.

9/7/2022 - 11:53




Lingua: Finlandese

Traduzione finlandese / Finnish translation / Traduction finnoise / Finnische Übersetzung / Suomennos: Juha Rämö

Battle of the Somme
SOTA EI TUNNE VOITTAJIA

Mustan hunnun kätköissä
silmät itkevät kenenkään huomaamatta,
itkevät poltettua maata,
isätöntä maata,
itkevät kuollutta veljeä,
joka kaatui jumalan nimissä,
itkevät toivottomuuden kyyneliä.
Vain kuolema jatkaa peliään,
jatkaa peliään.

Sota ei tunne voittajia.
Isästä ja pojasta
tulee jumalan sotureita.
Sota ei tunne voittajia.
Se ahnehtii kaiken antamatta mitään
takaisin paitsi kuolleita sotureita.

Temppelin muurien takana
pappi yllyttää kiihkon vallassa,
ja hänen sanojensa myrkky
muuttuu sodassa vereksi.
Pojista tulee sotilaita,
jotka rukoilevat nöyrinä voittoa,
kuolevat nuorina saamatta kokea elämää.
Sodassa vain kuolema voittaa.

Sota ei tunne voittajia.
Isästä ja pojasta
tulee jumalan sotureita.
Sota ei tunne voittajia.
Se ahnehtii kaiken antamatta mitään
takaisin paitsi kuolleita sotureita.

Kenen puolesta kuolit?
Kenen puolesta liekit nielivät sinut?
Veresi virtaa autiomaan hiekassa.
Kuka sinut petti?
Kenen perässä juoksit?
Mitä voitit?
Kenen puolesta taistelit?
Vaikka olit suuri soturi,
sinulle ei lauleta lauluja.
Olit suuri soturi, mutta

sota ei tunne voittajia.
Isästä ja pojasta
tulee jumalan sotureita.
Sota ei tunne voittajia.
Se ahnehtii kaiken antamatta mitään
takaisin paitsi kuolleita sotureita.

inviata da Juha Rämö - 14/7/2022 - 13:20




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