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Berliner Weihnacht 1918

Klabund [Alfred Henschke]
Lingua: Tedesco


Klabund [Alfred Henschke]

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[1918]
Versi di Alfred Henschke (1890–1928), meglio conosciuto con lo pseudonimo di Klabund, scrittore tedesco.
Interpretata da Katja Ebstein e più recentemente messa in musica da Hein Ratz nel suo album “Klabund - Leuchtet ihre Uhr des Nachts?” pubblicato nel 2006.
Testo trovato su Projekt Gutenberg-DE



Poesia gemella di Weihnachten di Kurt Tucholsky, e altrettanto bella e terribile.
Il Kurfürstendamm (familiarmente Ku'damm) è uno dei più famosi viali di Berlino, paragonabile agli Champs-Élysées di Parigi...

“Al Kurfürstendamm s’incontrano persone piene di boria,
vogliose di baldoria,
brillanti con signore, frac, visone,
cuore di pietra con doppio mento e corruzione.
E perle, perle, perle,
tra fiumi di champagne effervescente.
Gridano le cocottes allegramente,
mio caro, a noi non può mancare proprio niente,
e se muoiono di fame in milioni,
noi vogliam divertirci coi soldoni.”

(traduzione italiana da “Kabarett! Satira, politica e cultura tedesca in scena dal 1901 al 1967”, a cura di Paola Sorge. LIT Edizioni 2015)
Am Kurfürstendamm da hocken zusamm
Die Leute von heute mit großem Tamtam.
Brillanten mit Tanten, ein Frack mit was drin,
Ein Nerzpelz, ein Steinherz, ein Doppelkinn.
Perlen perlen, es perlt der Champagner.
Kokotten spotten: Wer will, der kann ja
Fünf Braune für mich auf das Tischtuch zählen...
Na, Schieber, mein Lieber? – Nee, uns kann's nich fehlen.
Und wenn Millionen vor Hunger krepieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.

Am Wedding ist's totenstill und dunkel.
Keines Baumes Gefunkel, keines Traumes Gefunkel.
Keine Kohle, kein Licht... im Zimmereck
Liegt der Mann besoffen im Dreck.
Kein Geld – keine Welt, kein Held zum lieben...
Von sieben Kindern sind zwei geblieben,
Ohne Hemd auf der Streu, rachitisch und böse.
Sie hungern – und fräßen ihr eignes Gekröse.
Zwei magre Nutten im Haustor frieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.

Es schneit, es stürmt. Eine Stimme schreit: Halt.
Über die Dächer türmt eine dunkle Gestalt...
Die Blicke brennen, mit letzter Kraft
Umspannt die Hand einen Fahnenschaft.
Die Fahne vom neunten November, bedreckt,
Er ist der letzte, der sie noch reckt...
Zivilisten... Soldaten... tach tach tach...
Salvenfeuer... ein Fall vom Dach...
Die deutsche Revolution ist tot...
Der weiße Schnee färbt sich blutigrot...
Die Gaslaternen flackern und stieren...
Wir wolln uns mal wieder amüsieren...

inviata da Bernart Bartleby - 17/8/2016 - 22:53




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