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Die Gedanken sind frei

Anonymous
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OriginalDal ciclo poetico “Des Knaben Wunderhorn” di Clemens Brentano ed ...
DIE GEDANKEN SIND FREI

Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten.
sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger sie schießen,
es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!

Ich denke was ich will, und was mich beglücket,
doch alles in der Still, und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren,
es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!

Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker,
daß alles sind rein vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken zerreissen die Schranken
und Mauern entzwei; Die Gedanken sind frei!

Drum will ich auf immer den Sorgen absagen,
und will mich nimmer mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen
und denken dabei: die Gedanken sind frei!

Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allem,
sie tut mir allein am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine bei meinem Glas Weine:
mein Mädchen dabei, die Gedanken sind frei!
LIED DES VERFOLGTEN IM TURM

[Der Gefangene]
Die Gedanken sind frei,
Wer kann sie erraten?
Sie rauschen vorbei
Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
Kein Jäger sie schießen;
Es bleibet dabei,
Die Gedanken sind frei.

[Das Mädchen]
Im Sommer ist gut lustig sein
Auf hohen wilden Heiden,
Dort findet man grün Plätzelein,
Mein herzverliebtes Schätzelein,
Von dir mag ich nit scheiden.

[Der Gefangene]
Und sperrt man mich ein
Im finstern Kerker,
Dies alles sind nur
Vergebliche Werke;
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei,
Die Gedanken sind frei.

[Das Mädchen]
Im Sommer ist gut lustig sein
Auf hohen wilden Bergen;
Man ist da ewig ganz allein,
Man hört da gar kein Kindergeschrei,
Die Luft mag einem da werden.

[Der Gefangene]
So sei es, wie es will,
Und wenn es sich schicket,
[Nur alles in der Still]1;
Und was mich erquicket,
Mein Wunsch und Begehren
Niemand kann's [mir]2 wehren;
Es bleibet dabei,
Die Gedanken sind frei.

[Das Mädchen]
Mein Schatz, du singst so fröhlich hier
Wie's Vögelein in dem Grase;
Ich steh so traurig bei Kerkertür,
Wär ich doch tot, wär ich bei dir,
Ach, muß ich denn immer klagen?

[Der Gefangene]
Und weil du so klagst,
Der Lieb ich entsage,
Und ist es gewagt,
So kann mich nicht plagen!
So kann ich im Herzen
Stets lachen, bald scherzen;
Es bleibet dabei,
Die Gedanken sind frei.


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