Die drei Soldaten und die Reichen
Bertolt BrechtOriginale | Traduzione italiana di Nino Campagna, germanista, dal sito di... |
DIE DREI SOLDATEN UND DIE REICHEN | I TRE SOLDATI E I RICCHI |
Die Reichen saßen in ihrem schönen Haus Und sagten laut: Der Krieg ist aus. Das war natürlich gar nicht wahr: Der Krieg auf dem Papier war gar Aber genau wie in den Kriegen Starben die Leute wie die Fliegen Und die Leute waren noch gar nicht alt Da kam schon der Tod in vieler Gestalt. Und zwar kam der Tod zu den ärmeren Leuten Sie wussten schon gar nicht mehr, was das bedeutet Sollte, denn was immer sie taten Immer kamen die Soldaten. Selbst wenn sie sich alles gefallen ließen Kamen die Drei mit dem Erschießen So dass sie bald nicht mehr ein noch aus wussten. Es hießen die Drei aber Hunger, Unfall und Husten. Das Elend war ganz riesig schon Da kam eines Tages die Kommission Zum lieben Gott der armen Leute. Das saß wie gewöhnlich so auch heute Mit den reichen Leuten gerade zu Tisch. Und nunmehr zwischen Suppe und Fisch Wurde Gott von der Kommission gebeten Dem Elend der Welt entgegenzutreten. Ihr hättet sehen sollen, was Da vor sich ging! Das war kein Spaß: Die reichen Leute wurden ganz blass Die liebe Gott trinkt überhaupt sein Glas nicht aus Und bittet die reichen Leute in sein Haus Wo er sofort den Antrag stellt Dass das Elend entfernt werde aus dieser Welt. Sagten die Reichen von Mitleid voll: "Soll man das Elend entfernen? Man soll." Nun, denken sie weiter (die denken scharf) Dass es natürlich nichts kosten darf. Und bei den Kosten angekommen Haben sie sich gleich zusammengenommen Und sie schauten einander an und sagten: "Man muss das Elend leider ertragen. Leider (man muss da wieder scharf denken) Braucht man das Elend, um die Löhne zu senken" Da beschlossen die Reichen messerscharf Dass das Elend nicht entfernt werden darf. Aber sie kamen dem lieben Gott entgegen Und ließen sich zu einem anderen Antrag bewegen: "Du kannst das Elend nicht aufheben Da müssen wir ja unser Geld hergeben Du, das ist nichts für unser Ohr Da schlagen wir dir was anderes vor: Das Elend bleibt so wie es war. Du kannst es nicht ausrotten ganz und gar Aber du machst es unsichtbar!" Das Elend sollte also zwar weiterbestehen Aber man sollte das Elend nicht mehr sehen. Da sagte der liebe Gott nicht nein Und sah alles wieder ein: "Ich kann es nicht ausrotten ganz und gar Gut, da mach ich es unsichtbar." Und von der Stund an, das ist wahr War das Elend unsichtbar. Dass die Reichen und ihr Gott das so machen Das beweisen die Tatsachen: In unseren Städten trotz ihres elektrischen Lichts Sieht man von ihrem Elend fast nichts. | I ricchi sedevano nelle loro belle case E dicevano a voce alta: la guerra è finita. Questo non era naturalmente per niente vero: La guerra era finita sulla carta, Ma proprio come in guerra La gente moriva come le mosche … La miseria era già enorme Allora un giorno arrivò una commissione Dal buon Dio della povera gente. Quello sedeva come abitualmente anche oggi Proprio a tavola con la gente ricca. E ancora una volta tra la zuppa e il pesce Dio fu pregato dalla commissione Di fare qualcosa contro la povertà del mondo. Avreste dovuto vedere quello Che accadde! Non era roba da ridere: La gente ricca diventò completamente pallida Il buon Dio non riesce a bere fino in fondo il suo bicchiere E invita la gente ricca nella sua casa Dove egli subito presenta la mozione Di rimuovere la miseria dal mondo. Dissero i ricchi pieni di commiserazione: “Bisogna rimuovere la povertà? Si deve!” Solo, continuano a pensare (essi pensano in modo acuto) Che ciò non debba costare nulla. E arrivati ai costi Si sono subito concentrati Si guardano l’un l’altro e dicono: Purtroppo bisogna continuare a sopportare la miseria. Purtroppo (anche in questo caso bisogna pensare di nuovo in modo acuto) “Si ha bisogno della miseria per abbassare i salari.” Allora i ricchi decisero in modo acuto Che la miseria non può essere rimossa. Ma vennero incontro al buon Dio E si lasciarono convincere per un’altra mozione: “Tu non puoi rimuovere la miseria In quel caso dovremmo rimetterci i nostri soldi Questo non è per le nostre orecchie Allora ti proponiamo qualcosa di diverso: La miseria rimane. Tale e quale. Tu non puoi bandirla del tutto Ma tu la rendi invisibile.” Allora il buon Dio non disse di no Ma riconsiderò tutto: “Non la posso bandire del tutto Bene, allora la rendo invisibile.” E da quel momento, è vero La miseria fu invisibile. Che i ricchi e il loro Dio facciano questo Lo dimostrano i fatti: Nelle nostre città nonostante la loro luce elettrica Non si vede quasi nulla della loro miseria. |