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Deutschland

Bertolt Brecht
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OriginalErrata corrige.‎
DEUTSCHLAND

Mögen andere von ihrer Schande sprechen,‎
ich spreche von der meinen.


O Deutschland, bleiche Mutter!‎
Wie sitzest du besudelt
Unter den Völkern.‎
Unter den Befleckten
Fällst du auf.‎

Von deinen Söhnen der ärmste
Liegt erschlagen.‎
Als sein Hunger gross war
Haben deine anderen Söhne
Die Hand gegen ihn erhoben.‎
Das ist ruchbar geworden.‎

Mit ihren so erhobenen Händen
Erhoben gegen ihren Bruder
Gehen sie jetzt frech von dir herum
Und lachen in dein Gesicht.‎
Das weiss man.‎

In deinem Hause
Wird laut gebrüllt, was Lüge ist.‎
Aber die Wahrheit
Muss schweigen.‎
Ist es so?‎

Warum preisen dich ringsum die Unterdrücker, aber
Die Unterdrückten beschuldigen dich?‎
Die Ausgebeuteten
Zeigen mit Fingern auf dich, aber
Die Ausbeuter loden das System
Das in deinem Hause ersonnen wurde!‎

Und dabei sehen dich alle
Den Zipfel deines Rockes verbergen, der blutig ist
Vom Blut deines
Besten Sohnes.‎

Hörend die Reden, die aus deinem Hause dringen, lacht man.‎
Aber wer dich sieht, der greift nach dem Messer
Wie beim Anblick einer Räuberin.‎

O Deutschland, bleiche Mutter!‎
Wie haben deine Söhne dich zugerichtet
Dass du unter den Völkern sitzest
Ein Gespött oder eine Furcht!‎

‎1 - PRÄLUDIUM

Oh Deutschland, bleiche Mutter,‎
wie bist du besudelt
mit dem Blut deiner besten Söhne!‎

‎2 - EPILOG‎

Seht unsre Söhne, taub und blutbefleckt vom
eingefrornen Tank hier losgeschnallt:‎
Auch selbst der Wolf braucht, der die Zähne
bleckt, ein Schlupfloch.‎
Wärmt sie, es ist ihnen kalt.‎
Es ist ihnen kalt. Seht unsre Söhne.‎


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