Denn wovon lebt der Mensch?
Bertolt BrechtTraduzione italiana di Emilio Castellani, da “L’opera da tre... | |
DENN WOVON LEBT DER MENSCH? [Macheath] Ihr Herrn, die ihr uns lehrt, wie man brav leben Und Sünd und Missetat vermeiden kann Zuerst müßt ihr uns was zu fressen geben Dann könnt ihr reden: damit fängt es an. Ihr, die euren Wanst und unsre Bravheit liebt Das eine wisset ein für allemal: Wie ihr es immer dreht und wie ihr's immer schiebt Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Erst muß es möglich sein auch armen Leuten Vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden. [Jenny] Denn wovon lebt der Mensch? [Macheath] Denn wovon lebt der Mensch? Indem er stündlich Den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt. Nur dadurch lebt der Mensch, daß er so gründlich Vergessen kann, daß er ein Mensch doch ist. [Chor] Ihr Herren, bildet euch nur da nichts ein: Der Mensch lebt nur von Missetat allein! [Jenny] Ihr lehrt uns, wann ein Weib die Röcke heben Und ihre Augen einwärts drehen kann Zuerst müßt ihr uns was zu fressen geben Dann könnt ihr reden: damit fängt es an. Ihr, die auf unsrer Scham und eurer Lust besteht Das eine wisset ein für allemal: Wie ihr es immer dreht und wie ihr's immer schiebt Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Erst muß es möglich sein auch armen Leuten Vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden. [Macheath] Denn wovon lebt der Mensch? [Jenny] Denn wovon lebt der Mensch? Indem er stündlich Den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt. Nur dadurch lebt der Mensch, daß er so gründlich Vergessen kann, daß er ein Mensch doch ist. [Chor] Ihr Herren, bildet euch nur da nichts ein: Der Mensch lebt nur von Missetat allein! | AHIMÈ, DI COSA VIVE L’UOMO? (SECONDO FINALE DA TRE SOLDI) [Macheath] Voi che alla retta vita ci esortate e ad evitare il fango del peccato, prima di tutto fateci mangiare e poi parlate pure a perdifiato. Voi che alla vostra ciccia tenete e al nostro onore, date ascolto, sappiatelo, è così: solo saziato l’uomo può farsi migliore! Pochi discorsi, il punto è tutto qui. Della gran forma di pane, una fetta anche ai reietti e ai poverelli spetta. [Voce dietro la scena] Ahimè, di cosa vive l’uomo? [Macheath] Solo assaltando gli uomini, torturando, depredando, sbranando. Nel mondo l’uomo è vivo solo a un patto: se può scordar che a guisa d’uomo è fatto. [Coro] Signori, fate a meno d’imposture: l’uomo vive d’infamie e di brutture! [Signora Peachum] Voi che dite alle donne quando possono alzar le gonne e stralunare gli occhi, prima di tutto fateci mangiare, poi, se volete, potrete parlare. Voi che godete a spese del nostro disonore, date ascolto, sappiatelo, è così: solo saziato l’uomo può farsi migliore. Pochi discorsi, il punto è tutto qui. Della gran forma di pane, una fetta anche ai reietti e ai poverelli spetta. [Voce dietro la scena] Ahimè, di cosa vive l’uomo? [Signora Peachum] Solo assaltando gli uomini, torturando, depredando, sbranando. Nel mondo l’uomo è vivo a un patto: se può scordar che a guisa d’uomo è fatto. [Coro] Signori, fate a meno d’imposture: l’uomo vive d’infamie e di brutture! |